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Weißwein aus Spanien

Spanische Weißweine? Lohnt sich das? Obwohl die Mehrheit der Alemánes immer noch an die roten Riojas denkt, wenn es um spanische Top- Weine geht, sind die spanischen Weißen alles andere als Newcomer und ganz sicher nicht zu vernachlässigen. 

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Während Weißweine international langsam im Kommen sind, gehören sie für die Spanier schon seit jeher zu ihren besten Produktionen dazu. Und dabei sprechen wir nicht nur von den weißen Sherrys und den prickelnden Cavas, die ganz sicher keiner Promotion mehr bedürfen. So mancher deutscher Weintrinker wird überrascht sein, zu erfahren, dass 45 % bis 50 % der spanischen Gesamtweinanbauflächen auf weiße Rebsorten zufallen. Vor diesem Hintergrund betrachtet, muss man den Blick auf die Weinlandschaft Spanien schärfen und so manche Vorurteile den spanischen Weißweinen gegenüber revidieren. Dass spanische trockene Weißweine nur zögerlich die Weinregale der Alemánes erobern, liegt zum einen an der auf kräftige Rote ausgerichteten Werbung der Importeure. Zum anderen aber auch an der Tatsache, dass die größte Lesemenge an weißen Trauben in die Sherry- und Cava-Produktion ging und mit relevanten Abstrichen immer noch geht. Mit den veränderten Trinkgewohnheiten und Weinmoden ändert sich die Herstellungs- und Importverhalten, so dass immer mehr erstklassige stille Weißweine gekeltert und importiert werden. Eines ist dabei sicher: Ob Airén, Albariño, Verdejo oder Tempranillo Blanco – in der spanischen Weinlandschaft warten auf die deutschen Konsumenten so manche Geheimtipps und Neuentdeckungen!

Spanische Weißweine richtig verstehen

Bevor wir zu den Regionen und den Sorten der spanischen Weißweine kommen, ist es wichtig, die "Philosophie" hinter den Weinetiketten und den Produktionsrichtlinien im Weinanbauland Spanien zu verstehen. Wie die spanischen Rotweine und Rosés bzw. Rosados so unterliegen auch die Weißweine einem strengen staatlichen Reglement, das die Weinbergbestockung, Produktion und Vermarktung (Etikettenangaben) regelt und überwacht. Daraus resultieren mehrere Kategorien und die entsprechenden Angaben, die auf den Endprodukten erscheinen dürfen und dem Käufer eine entsprechende Richtlinie und Transparenz in der Herstellung vermitteln. 

Qualitätsweißweine werden mit einer geschützten Ursprungsbezeichnung versehen und garantieren dem Käufer die jeweiligen spezifischen Eigenschaften des Weins, die nicht nur die geographische Herkunft und das Terroir, sondern auch die vini-kulturellen Faktoren wie beispielsweise historische Vinifizierung mitberücksichtigen. Die Trauben müssen dabei zu 100 % aus dem jeweiligen geographischen Gebiet stammen und in seinen Grenzen verarbeitet werden. Diese "Vinos con Denominación de Origen Protegida" (DOP) fächern sich in vier Kategorien auf.

Die einfachsten unter ihnen sind mit dem VC-Kürzel gekennzeichnet. Das sind "Vinos de Calidad con Indicación Geográfica", regionale Weine, deren Besonderheiten nur dieser Region zugeordnet werden. An zweiter Stelle folgen die Weine mit der Bezeichnung "Denominación de Origen", kurz: DO, und die "Vinos con Denominación de Origen Calificada", kurz: DOC, die neuerdings mit der Erweiterung DOCa versehen sind. Hierbei handelt es sich um Qualitätsweine mit einem klaren Herkunftsnachweis, der sich auf zertifizierte Regionen, Subregionen oder Orte bezieht, und Weine bezeichnet, die sich von anderen deutlich und wiedererkennbar absetzen wie zum Beispiel die Priorat- oder die Rioja-Weißweine. Diese prestigeträchtigen Weine werden nach einem strengen Regulierungswerk produziert und entsprechend kontrolliert. Schließlich sind da noch die "Vinos de Pago", abgekürzt VP. Das sind Weine, die aus relativ kleinen Territorien stammen und sich durch bestimmte geographische oder seltene ökologische Merkmale von anderen deutlich unterscheiden, so dass man sie auch als "Weine der Einzellagen" oder "Lagenweine" bezeichnen kann. Das sind wahrlich rare Weine. Man schätzt, dass es aktuell nicht mehr als 20 davon gibt. Diese Tatsache spiegelt wider, dass der Terroir- oder Einzellagen-Gedanke, wie er beispielsweise in Frankreich oder Italien gepflegt wird, bei den spanischen Winzern keine allzu große Rolle spielt. In Spanien definiert sich die Qualität des Weins nicht so sehr über die jeweilige Weinberglage, sondern über die Region und die Vinifizierungsmethode im Keller. 

Außerhalb dieses streng kontrollierten Systems der garantierten Qualitätsweine stehen die Tafelweine "Vino de Mesa", abgekürzt VdM, die zum einfachen Essen oder schnell an der Bar wegesüffelt werden. Dazu zählen auch die "Vino de la Terra", kurz: VdlT, die "Landweine", die aus einem bestimmten Gebiet kommen und einen traditionellen Hintergrund haben. Hierbei müssen mindestens 85 % der Trauben aus dem angegebenen Gebiet stammen. Sie werden von der EU als Weine "mit einer geschützten geographischen Angabe", sogenannter IGP, eingestuft. Wer sich in den Gebieten auskennt, kann bei den VdlT-Weinen gute Fundstücke ergattern. 

Weitere Klassifizierungen der spanischen Weine betreffen die Lagerungszeiten, die vor der Marktfreigabe eingehalten werden müssen. Spanische Weißweine mit der Etikettbezeichnung "Crianza" müssen insgesamt 18 bis 24 Monate lagern, davon sechs Monate im Barrique und 12 Monate in der Flasche. Die Bezeichnung "Reserva" bedeutet für die Weißweine, dass sie mindestens 24 Monate lagerten, davon mindestens sechs Monate in Barrique. Wer "Gran Reserva" in der Hand hält, der hat einen Weißwein von mindestens 48 Monaten Lagerungszeit, wovon auch dieser mindestens sechs Monate in Barriques verbrachte. Besondere Regionen können von diesen Regeln etwas abweichen (wie bspw. die Rioja-Region). Winzer, die etwas auf sich halten, verlängern die Reifezeiten so manches Mal weit über das gesetzlich Vorgeschriebene hinaus. Allerdings muss man betonen, dass diese Handhabe bei Weißweinen – anders als bei vielen Rotweinen – keinesfalls als Faustregel angewendet werden sollte, da einige Weißweine ihre Besonderheiten durch zu lange Lagerungszeiten verlieren können. Beim Ausbau von Weißweinen ist daher noch mehr Fingerspitzengefühl und langjährige Erfahrung von Nöten als bei den Rotweinen. 

Die genannten Qualitätsstufen bedeutet einen Ausbau in kleinen Barriques von 225 Liter Fassvermögen, so dass möglichst viel Wein mit möglichst viel Holz in Kontakt kommt. Auf diese Weise möchte man die traubentypischen Tannine abrunden und eine feine, samtige Struktur erreichen. In Mund stellt sich ein weiches Gefühl ein, begleitet von vielschichtigen Geschmackserlebnissen und einem möglichst langem Finish. Das trifft selbstverständlich nicht nur auf spanische Weine zu. Auf Weißweine bezogen bedeutet das aber, dass diese ihre Spritzigkeit und säurebetonte Frische ablegen, was je nach Weinsorte nicht als Manko ausgelegt werden darf. Diese Weine sind weich am Gaumen und entfalten einen großen Facettenreichtum aus getragenen, wärmeren Noten. Diese spezifische Holzausbaumethode wird in Spanien als "klassische" Weißwein-Vinifizierung bezeichnet und ergibt alterungswürdige, schwere Weißweine. Zurzeit kommt sie allerdings immer mehr aus der Mode.

Unter den Reserva- und Gran-Reserva-Weißweinen finden sich sowohl reinsortige Weine als auch hervorragende Cuvées. Die besten Gran Reservas kommen aus dem Norden Spaniens, wo die alteingesessenen Familienunternehmen auf alte Traditionen bei der Weißweinherstellung zurückgreifen und sie weiterhin mit einigen Modifizierungen pflegen. Eine beliebte spanische Weißwein-Assemblage besteht aus den Traubensorten Viura und Malvasía, die vor allem im Rioja-Gebiet produziert wird. Gleichfalls beliebt sind die Cuvées aus der Rebsorte Verdejo, die reinsortig besonders in Rueda ausgebaut wird oder zur Cuvées mit Viura gemischt wird. Weitere 'moderne' Verschnittpartner sind die Palomino und Sauvignon Blanc. Sie werden vor allem als Jungweine oder als Crianza vinifiziert und ergeben im ersten Fall angenehm zugängliche und fruchtbetonte Weißweine.

Gran-Reserva- aber auch gute Reserva-Weißweine bestechen durch ein komplexes Bouquet von karamellisierten Aromen, nussigen Noten, Marzipan, Trockenfrüchten und Bienenwachs. Auch die alten Weißweintopfen sollte man um einiges kühler genießen als ihre roten Entsprechungen. Empfohlen werden bei den leichteren, jüngeren 6 °C bis 8 °C, bei den alten Weißen bis 12 °C.

Spanische Weißweinsorten und ihre Regionen

Spanien verfügt über eine für viele außerspanischen Konsumenten überraschend große Anzahl an aktiv vinifizierten Weißweinsorten, die mehrheitlich autochthon sind oder vor sehr langer Zeit aus Nordafrika und Kleinasien eingeführt wurden. Unter den 600 Traubensorten sind die Internationalen in Spanien nur sparsam vertreten. Ihre Produktion liegt gesamtbetrachtet unter 10 %. Nichtdestotrotz gibt es in Spanien auch sehr gute Weine aus Sauvignon Blanc und Chardonnay. 

Das Gros der Lese geht ein in die Sherry- und Cava-Produktion, was mitunter auch ein Grund ist, warum der Ausbau spanischer trockener Weißweine an dem Nichtspanier allzu häufig unbemerkt vorbeigeht. Erfreulicherweise ist das im Begriff, sich zu ändern.  

Airén

Ganz oben auf der spanischen Anbauliste unter den weißen Traubensorten steht die Airén. Sie ist den meisten Weißweintrinkern kaum bekannt, weil sie in Spanien vor allem für Brandys Verwendung findet. Ihre Anbauregionen liegen in Zentralspanien, in La Mancha, Valdepeñas und Castilla, und im Südosten, in Jumilla und Alicante. Aber bekanntlich ändern sich die Zeiten und mit ihnen die Geschmäcker und so gibt es immer mehr spanische Winzer, die aus der Airén auch trockene, einzeln ausgebaute Weißweine von beachtlicher Charakteristik kreieren.

Albariño

Die Nummer zwei unter den in Spanien angebauten Weißen und gleichzeitig eine der drei bekanntesten Weißweinsorten überhaupt ist die Albariño, die insbesondere in der galicischen DOC-Appellation Rías Baixas angebaut wird. Dort macht sie 97 % der Gesamtproduktion aus. Albariño gehört zu jenen Weingewächsen, die das rauere Klima der Atlantikküste gut vertragen und gleichzeitig hervorragende Traubenqualität liefern. Deutlich mineralisch, mit großem Zitrusbouquet und von frischer Säure ergibt die Albariño-Traube komplexe, gleichwohl sehr elegante Weißweine. Interessanterweise glaubten die spanischen Winzer lange Zeit, dass die Rebe aus dem Rheingebiet von Mönchen oder Pilgern nach Galicien mitgebracht wurde. Bedauerlicherweise bestätigen die vorgenommenen DNA-Tests diese schöne Geschichte nicht. Doch der Name der Traubensorte "alba-riño", die "Weiße vom Rhein", bleibt ihr erhalten. Albariño-Weine waren die ersten unter den spanischen Weißweinen, die internationale Aufmerksamkeit erlangten. 

Verdejo (Godello)

Die Aufzählung der besten Weißweinsorten Spaniens wäre unvollständig ohne die dritte im Bunde, die Verdejo-Traubensorte, auch als Godello bekannt. Sie gehört zweifelsfrei zu den beliebtesten Rebsorten Spaniens. Der Boom auf diese elegante und sehr vielseitige weiße Traube führte leider dazu, dass mittlerweile viele unterdurchschnittliche Weine daraus gemacht werden, was der Reputation der Traube schadet. Erfreulicherweise beweisen weiterhin einige auf hohem Niveau arbeitende Winzer, wie gut Verdejo-Weine sein können. Die Weine sind typischerweise fruchtig, beschwingt, lebendig und von krautigen Nuancen, die von Zitrusfrucht und Fenchel ergänzt werden. Je nach Alter kommen nussige Aromen hinzu. Die Hauptanbaugegend der Verdejo ist die DO-Appellation Rueda im Norden Spaniens, wo der Wein unübertroffene Qualität erreicht. 

Garnacha Blanca (Grenache)

Zu den relevanten Rebsorten unter den spanischen Weißweinen zählt mittlerweile die Garnacha Blanca, eine relativ junge Varietät und eine Mutation aus der roten Garnacha Tinta, auch bekannt als Grenache, die eine besondere Rolle bei den berühmtgewordenen Shiraz-Blends aus Südaustralien spielt. In Spanien wird sie in Katalonien (DO-Appellationen Montsant und Empordà, DOCa Priorat), insbesondere aber in der DO-Appellation Terra Alta kultiviert. Noch nicht ganz so prominent wie in Australien ist sie in Spanien bereits im Aufschwung begriffen. Die Garnacha-Weißweine sind äußerst aromatisch und von einem guten Körper. Bei entsprechend gekonnter Vinifizierung sind hierbei herausragende Weine zu erwarten! 

Macabeo (Viura)

Unterschätzt aber gleichfalls im Kommen ist die weiße Macabeo, die je nach Region auch Viura heißt. In Katalonien wird sie in Cavas ausgebaut und dient den Schaumweinen als hervorragender Cuvée-Partner. Im Rioja-Anbaugebiet gehört die Viura zu den meistangebauten Weißen! Dort wie in Murcia sorgt sie mittlerweile für hervorragende trockene Weißweine. 

Tempranillo Blanco

Die Tempranillo Blanco Traube ist entwicklungsgeschichtlich betrachtet noch ein Baby unter den spanischen Weißweingewächsen, sie sollte dennoch keinesfalls unterschätzt werden. Ihre Heimat ist die Rioja-Region, wo sie von einem Weinbauer zufällig unter seinen sonstigen Reben entdeckt wurde. Eine 1988 in Auftrag gegebene DNA-Analyse ergab, dass es sich hierbei um eine natürliche Mutation der roten Tempranillo handelt. Die Tempranillo Blanco ist in jeder Hinsicht seine weiße Schwester: bestens geeignet für den Ausbau im Holzfass, von smoothiger Struktur, lebendiger Säure und floralen bis fruchtigen Nasennoten.

Weitere Weißweinsorten spanischer Provenienz

Sorten wie Airén, Albillo, Palonino Fino, Macabeo und Pedro Ximénez (PX) gelten den spanischen Winzern als sogenannte "neutralen". Das sind Trauben, die weniger Frucht und sortenspezifische Charakteristik mit sich bringen, dafür aber sehr gut das Terroir aufnehmen und daher als "erdige", bodentypische Trauben in Assemblagen Verwendung finden. 

Zu den eher seltenen und ungewöhnlicheren Weißweinsorten gehört die im Baskenland berühmte Hondarribi Zuri, die in den DO-Gebieten Getariako Txakolina und Bizkaiko Txakolina angebaut wird und zu trinkigen, knackigen, leicht prickelnden und alkoholarmen Weißweinen gehört. Das relativ nahe Kantabrische Meer im Golf von Biskaya verleiht ihnen zuweilen salzige und mineralische Noten.

Weitere wichtige Weißweinsorten in Spanien sind: die Moscatel de Alejandría (Málaga, Sierras de Málaga, Jerez-Xérès, Katalonien und Aragón) für Dessertweine, trockene Weiße und Sherrys, gefolgt von der Palomino Fino, die als Listan Blanco auf den Kanarischen Inseln, insbesondere auf Teneriffa, bekannt und dort zu hervorragenden trockenen Weißweinen ausgebaut wird, ansonsten aber eine wichtige Sorte für Sherrys ist. Die galicische autochthone Treixadura findet hingegen Verwendung in regional beliebten Verschnitten mit Albariño und Loureira. In Katalonien, dort in den DO-Regionen Penedès und Alella, wird die Xarel-lo (Pansa Blanca) angebaut, wo sie die bedeutendste Cava-Sorte ist, durchaus aber auch für trockene, körperbetonte Weißweine Verwendung findet. Und schließlich ist noch die andalusische Zalema (DO-Appellation Condado de Huelva) zu erwähnen, die von der arabischen Gibi abstammt und einen kräuterbetonten, erdigen Charakter vorweist. 

Und immer wieder Rioja

Das DOC-Weinanbaugebiet Rioja am Oberlauf des Ebro in Nordspanien ist das spanische Mekka der Rotweintrinker. 85 % der dort angebauten Rebsorten entfallen auf Rotweine. Den Rest teilen sich Traubensorten für Rosé, Rotling und Weißweine. Dementsprechend werden die Rioja-Weißweine von dem Gros der nicht-spanischen Konsumenten weiterhin unter den Tisch fallen gelassen. Absolut zu Unrecht, was auch seit einiger Zeit revidiert wird. 

Waren bis 2007 im Anbaugebiet Rioja nur drei Weißweinsorten – Viura, Malvasía Riojana, Garnache Blanca – als Rioja Blancos zugelassen, so sind mittlerweile die strengen Statuten um sechs weitere Sorten erweitert worden. Mit von der Partie sind vier spanische Varietäten: Tempranillo Blanco, Verdejo, Maturana Blanca und Turruntés. Unter den Legalisierten sind sogar zwei internationale Sorten, Chardonnay und Sauvignon Blanc, die allerdings insgesamt nicht mehr als 50 % der Rioja-Cuvées ausmachen dürfen.

Was sind die besten Weißweinerzeuger Spaniens?

Angesichts der großen Auswahl an herausragenden Weißweinen spanischer Provenienz ist es nicht einfach, sich auf wenige beste festzulegen. Berühmte Weingüter wie das Bodegas Muga, Marqués de Murrieta, Barón de Ley, Bodegas Riojanas und der Super-Star der Winzerszene, Telmo Rodriguez und seine Bodegas Lanzaga zählen fraglos zu den besten Produzenten von Weißweinen. Im Portfolio dieser hochkarätigen Weinmacher finden sich sowohl hervorragende klassisch-spanische Weißweine, Kraftpakete aus mehrjährigem Holzausbau, als auch "moderne", leichtere und beschwingte Weiße. Während die ersteren mit viel Kraft, vollem Körper und einem fast an Sherry erinnernden Charakter daherkommen, sind die letzteren fruchtig, frisch, elegant und werden meist jung genossen. Darunter sind die "weißen Riojas" immer noch so etwas wie ein Geheimtipp. Es sind die Malvasía-Trauben zusammen mit der Viura, die die Klassiker unter den Cuvées aus Rioja abgeben. 

Auf einer Liste der empfehlenswerten Weingüter für spanische Weißweine darf nicht Rafael Palacios, der Großmeister der spanischen Weißweinsorten, und sein "Sorte o Soro" DO Valdeorras fehlen. Aus dem DO Rías Baixas kommen sogleich vier Weißweinproduzenten, die man unbedingt im Auge behalten sollte: Eulogio Pomares ("Carralcoba"), Fillaboa ("La Fillaboa 1898"), Pazo de Señorans ("Selección de Anada") und Gerardo Méndez ("Do Ferreiro Cepas Vellas"). In der DOCa Rioja findet man den beachtenswerten Remírez de Ganuza und seinen "Blanco Reserva". Aus der DO Sierras de Málaga sollte man unbedingt "Voladeros" PX von Victoria Ordoñez probieren.