Masùt da Rive
Die Nachhaltigkeit und der Pino Noir im Friauls Vorzeigeweingut Masùt da Rive
Masùt da Rive gehört zu den renommiertesten Weingütern in der Region Friaul-Julisch Venetien im nordöstlichen Italien. Das Haupthaus befindet sich in der kleinen Stadt Mariano del Friuli, während die Weinberge von ca. 28 Hektar im Herzen der DOC Isonzo del Friuli liegen, einer Region, die für hervorragende Weine bekannt ist. Dafür sorgen nicht zuletzt die spezifischen geo-klimatischen Bedingungen: eisenhaltige, rote, lockere Böden – gute Temperaturschwankungen sowohl im Tag-Nacht- als auch im Sommer-Winter-Wechsel. Die gesunde Kühle, die von den benachbarten Bergen kommt, sorgt für die Frische der Trauben und die milden Meeresbrisen der Adria machen die Winter milder und verhindern die Staunässe. Das ergibt ideale Bedingungen für die Herstellung frischer, fruchtiger Weißweine und vollmundiger, texturstarker Rotweine.
Die Gründerfamilie Gallo hat von Anbeginn an auf Nachhaltigkeit gesetzt. Dazu gehört die Nutzung von erneuerbaren Energien als auch der Verzicht auf chemische Unkrautvernichtungsmittel. Die Arbeit an den Reben im Weinberg geschieht per Hand – Unkraut wird dabei mechanisch minimiert –, wozu die händische Lese gehört. Entsprechende Dränage- und Bodenbearbeitungsmethoden sorgen für sehr gute Wasserbilanz. Zudem setzt die Familie auf erneuerbare Energien. Das sind alles Zeichen für den respektvollen Umgang mit der Natur.
Eine der bemerkenswertesten Leistungen von Masùt da Rive ist die Pionierarbeit seines Gründers, Silvano Gallo, der die Pinot Noir aus Frankreich nach Friaul brachte. Trotz aller skeptischen Stimmen der Winzer beider Länder begann Silvano Mitte der 1980er Jahre mit dem Experimentieren mit der Rebsorte.
Der rote Pino Noir als "verkleideter" Weißer
Silvanos Vorhaben bestand darin, die anspruchsvolle Traube an die friaulischen Gegebenheiten anzupassen und durch besondere Keltertechnik in seiner Eleganz zu erhalten, gleichwohl die Spezifik des Terroirs nicht zu vernachlässigen. Nach vielen Experimenten, den Rotwein wie einen "typischen Roten" auszubauen, begriff Silvano, dass man den Pino Noir in Friaul wie einen exzellenten Weißen ausbauen müsse.
Es gelang ihm dann, Rotweine zu kreieren, mit feinen, fruchtigen Aromen von Kirsche, Brombeere und Himbeere, ergänzt durch subtile Kräuternoten und einen Hauch von Eiche, in der die friaulischen Pino Noirs ausgebaut werden.
Aufschlussreich sind Silvanos Überlegungen, die schließlich zum Erfolg des Weinguts und den friaulischen Pino Noirs führten: "[The] red variety came from an area, Burgundy, which iSs the mother of phenomenal whites. Basically, Pinot Noir is the father (by gem mutation, as the technicians would say) of two whites that in Friuli turn out very well: Pinot Bianco and Pinot Grigio. Pinot Noir, in short, is a white “in disguise”, a white dressed as a red: it is tannic and complex, but extremely elegant and rich in nuances…" (Homepage des Weinguts).
Entstehungsgeschichte
Die Familie Gallo lässt sich seit dem 16. Jahrhundert in der Provinz Gorizia nachweisen – seit 1900 ist sie im Weinanbau tätig und wie es heißt, schon immer unter dem Namen ihres Vorfahrens Tommaso – gerufen Masùt (der "kleine Tommaso") – aus dem 16. Jh. bekannt gewesen.
Der Erneuerer des Weinguts ist Silvano Gallo, der 1979 Masùt da Rive neugründete und 1985 mit der Einführung der französischen Pino Noir eine wesentliche Pionierleistung nicht nur für sein Weingut, sondern auch für die Weinanbauregion Friaul erbrachte. Seine Überzeugung und auch ein stückweit seine "Sturheit" haben dazu geführt, dass die Region Friaul nun um hervorragend strukturierte, frische Pino Noir Weine reicher ist. Damit legte er auch den Grundstein für das Erfolgsfundament des heutigen Weinguts, das heute von Silvanos Söhnen Fabrizio und Marco mit der gleichen Leidenschaft wie ihr Vater geführt wird.
Die Weinpalette des Masùt da Rive: frische Weiße und elegante Pino Noirs
Masùt da Rive bietet eine vielfältige Palette an Weinen an, die in drei Hauptlinien unterteilt sind:
Gli Scudi: Diese Linie umfasst klassische, terroirbetonte Weine, die die Handschrift der Region tragen.
White Label: Hier finden sich Weine, die lange auf der Hefe gereift und in französischen Eichenfässern ausgebaut werden und durch ihre Tiefe und Komplexität gekennzeichnet sind.
Black Label: Das ist die Crème de la Crème des Weinguts – selektierte Jahrgänge, mit einem besonderen Fokus auf Eleganz und Langlebigkeit. Hier wird die Vinifizierung der Rebsorte und dem spezifischen Terroir individuell angepasst.
Besonders der Pinot Noir von Masùt da Rive überzeugt mit einer faszinierenden Balance zwischen Frucht und Struktur: Noten von reifen Kirschen, Brombeeren und feinen Gewürzen treffen auf eine zarte Mineralität, die den kargen Böden der Region geschuldet ist. Auch Weißweine wie Sauvignon Blanc und Chardonnay gedeihen hier hervorragend – frisch, präzise und mit beeindruckender Länge.
Masùt da Rive
Gründungsjahr: 1900/1979 Eigentümer: Familie Gallo Önologe: Marco und Fabrizio Gallo Jahresproduktion: 130.000 Flaschen Rebfläche: ca. 28 Hektar in nachhaltigem Anbau
Notabene: Das Weingut befindet sich auf dem gleichen Breitengrad wie Burgund und Oregon – beide sind für ihre hervorragenden Pinot-Noir-Weine weltbekannt. Kein Wunder also, dass die Weine von Masùt da Rive hier eine ähnliche Finesse und Eleganz aufweisen.