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Castiglion del Bosco

Castiglion del Bosco – Ein "Must-See" Weingut und seine "Must-Drink" Brunellos 

Wellige Hügellandschaft, gespickt mit Zypressen und mediterraner Macchia, dazwischen uralte Gehöfte, Weingüter aus Bruchstein und die dazugehörigen Spaliere der Weinberge – mittendrin und in gewisser Weise dem toskanischen Kulturgedanken entsprungen steht das Weingut einer berühmten Schuhmacherfamilie, der aus Florenz stammenden Ferragamos. Die Rede ist von Castiglion del Bosco, einem Weingut, das das Managermagazin Forbes zum "Must-See" Weingut 2016 auserkoren hat! Tatsächlich steht hinter dem klangvollen Namen ein Weingut der Superlative.

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Es befindet sich in der Gemeinde Montalcino, in einer als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichneten Region inmitten des Naturschutzgebiets Val d'Orcia. Unter den Weingenießern ist das mittelalterliche Städtchen Montalcino längst zum Synonym für herausragende Brunelli geworden. Castiglion del Bosco ist in dieser Hinsicht nicht nur ein Vorzeigeweingut, sondern sogar einer der Gründer des "Consorzio del vino Brunello di Montalcino", das sich seit 1967 um die Reinheit und Echtheit jenen regionalen Weins kümmert, der sich schlicht nach der Traube "Brunello" nennt. Cecilia Leoneschi, die Önologin des Weinguts mit dem ganz besonderen Gespür für die Brunello-Weine, beschreibt jene Weinflaschen, die andere mit 99 Punkten auszeichnen: "Unser Ziel ist es, außergewöhnliche Weine zu produzieren, die uns unser Boden ermöglicht, unverwechselbare Weine von großer Integrität, die dank dieser Art des Weinbaus stärker im Land verwurzelt, komplexer und dauerhafter sind."

Castiglion del Bosco: aus Liebe zu uralter Weingeschichte und zum Brunello

Das Weingut Castiglion del Bosco ist eines der schönsten Weingüter der Toskana und gehört mit seinen 1.751 Hektar Land (Wald, Olivenhaine, Weiden), wovon 62 Hektar Rebflächen sind, zu den Riesen nicht nur in der Gemeinde Montalcino. Die Weinberge liegen eingebettet in die saftig-grüne, hügelige Landschaft des Val d'Orcia, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die Tenuta verfügt über zwei Lagen in Montalcino: den circa 20 Hektar großen Weinberg "Gauggiole", der das zum Weingut gehörige Borgo (it. Weiler) umgibt, und den "Capanna", einen circa 40 Hektar langen, sich schmal auf einem Kamm erstreckenden Weinberg. 

Gauggiole ist ein Weinberg mit Südostausrichtung auf circa 250 bis 300 m. ü. M. Hier überwiegen lehmhaltigere, feuchtere Galestro-Böden und das Mikroklima tendiert zu heißeren Sommern und tendenziell feuchteren Wintern und Frühjahren. Die Eigentümer der Tenuta bestocken fast alle ihrer Parzellen mit der Sangiovese-Grosso-Varietät, die im Montalcino traditionell "Brunello" heißt und lange Zeit als eine autochthone Traubensorte galt. Etwas Merlot und etwas Chardonnay, daneben auch Petit Verdot und Cabernet Sauvignon werden 'experimentell' auf kleinen Arealen kultiviert. Die Gewächse sind zwischen 10 und 50 Jahre alt und nur einige wenige sind älter. Auf dem Gauggiole-Weinberg reifen die Trauben für den hauseigenen Rosso di Montalcino, wohingegen der Capanna-Weinberg den Königsweinen, den Brunelli, vorbehalten ist. Dieser Weinberg erstreckt sich zwischen 300, 450 bis hin zu 600 m. ü. M. und hat an seiner Spitze eine ganz besondere Lage, den "Campo del Drago", eine steile Parzelle auf über 450 m. ü. M., die aus Schiefergestein besteht und ganz besondere Trauben liefert. Auf dem Capanna sind die Meereinflüsse mit ihren stetigen Briesen deutlicher zu spüren, was das ganze Jahr über für trockene Luft sorgt. Auch fallen hier die Tag-Nacht-Temperaturschwankungen deutlicher aus, was den Trauben mehr Komplexität und Aroma verleiht. 

Auf Castiglion del Bosco sind alle Weichen in der Weinherstellung auf Ökologie und Nachhaltigkeit gestellt. Pestizide und Herbizide haben in den Weinbergen der Tenuta schon lange nichts zu suchen und geerntet wird trotz der 62 Hektar selbstverständlich von Hand. Der hyper-moderne Weinkeller ist teils in einen Weinberg eingefügt und zeichnet sich in seinem Inneren durch Effizienz und ökologisch-ökonomische Sparsamkeit aus, die sich ganz auf punktgenaue Vinifizierung konzentriert. So wird beispielsweise der gesamte Weinbereitungsprozess allein durch die Schwerkraft erledigt, wohingegen die Arbeit an den Trauben optisch und händisch durch ein geschultes Personal erfolgt. Die erste Selektierung des Traubenmaterials wird direkt bei der Lese vorgenommen, die zweite an den Sortiertischen im Weinkeller. Natürliche, eigene Hefe sorgen für die ersten Gärungsprozesse in temperaturgeregelten Edelstahltanks. Der Ausbau geschieht unterschiedlich, mal in Zementtanks, mal in Barriques und immer öfter in größeren Eichenfässern aus uraltem französischem Eichenholz. Der Ausbaukeller ist vollständig unterirdisch angelegt und besonders Stimmungsvoll gestaltet, sodass auch die gerngesehenen Besucher etwas fürs Ohr (klassische Musik) und fürs Auge haben. Und wer weiß, vielleicht profitieren davon auch die Weine selbst… Die Ausbauzeiten differieren von insgesamt 6 bis 36 Monaten für den Brunello Riserva. Seit 2016 weise alle Weine der Tenuta Castiglion del Bosco eine entsprechende ökologische Zertifizierung vor. 

Vom deutschen Unternehmer zurück in florentinische Hand

Hinter dem Weingut Castiglion del Bosco steht heutzutage der jüngste Sohn eines der berühmtesten Schuhdesigners, Salvatore Ferragamo. Der 1960 verstorbene begnadete Schuhmacher übergab sein millionenschweres Geschäft – nun "Salvatore Ferragamo USA" – an seine Kinder, das seitdem sein Jüngster, Massimo Ferragamo, leitet. 

Dank Massimo Ferragamos Liebe zu Toskana und ihren Weingütern haben wir nicht nur weiterhin exquisite Schuhe, sondern auch nicht minder exquisite Weine. Den Anfang machte Massimo in der Maremma mit der Tenuta Prima Pietra in Riparbella. 2003 erwarb er zusammen mit seiner Ehefrau Chiara das Castiglion del Bosco, ein Weingut, das bereits 1100 gegründet wurde. Doch das ist nicht alles: Das Weingut gehört zu einem "Borgo", einem Weiler, bestehend aus circa 10 mittelalterlichen Steinhäuser, der aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche San Michele Arcangelo und einer aus dem späten 11. Jahrhundert stammenden Burg(ruine). Die wechselvolle Geschichte des Borgos ist aufs engste mit der Geschichte Sienas und Florenz geknöpft. Berühmte Persönlichkeiten wie der herausragende Künstler Pietro Lorenzetti und die Nobelfamilie Gallerani machen den Borgo Castiglion del Bosco heutzutage zu einem kompakten kunst-historischen Juwel der ländlichen Toskana. Aber auch italienische und internationale Weingeschichte wurde hier lange vor den Ferragamos geschrieben. 

Ausgrabungen auf dem Terrain der Burg zeigen, dass hier 600 v. Chr. Etrusker – später die Römer – ansässig waren. Anzunehmen ist, dass die Weinkultivierung auf sie zurückgeht. Einen Meilenstein der Weingeschichte legten hier um 1900 die Brüdern Biondi. Die von ihnen gemachten Brunello-Weine erreichten bereits internationales Interesse. Während der 1960er Jahre hatte das Weingut eine Vorreiterrolle bei der Herstellung von erstklassigen Brunello-Weinen und war 1967 tongebender Mitbegründer des "Consorzio del vino Brunello di Montalcino". Danach hatte Castiglion del Bosco jedoch kein Glück mit seinen wechselnden Besitzern. An Geld hat es eigentlich dabei nicht gemangelt, denn die Käufer waren in den 1970er Jahren die Bauunternehmerfamilie Fioravanti und in den 1980ern die wohlhabenden Prenatals und die Fleischindustriellen Cremoninis. 

Das Blatt wendete sich 1998 als das Anwesen von dem millionenschweren Deutschen Manfred Bernau aufgekauft wurde, einem gewieften Unternehmer, Aktionär und ehemaligen Gründer, Vorstand und Shareholder der Berliner Elektro Holding (2009 verstorben). Als schon 75-jähriger begann Bernau zusammen mit seinem Sohn die Anlage planmäßig umzustrukturieren. Die junge, in Australien geschulte Önologin Marina Mariani sowie der italienische Winzer- und Önologen-Star Riccardo Cotarella wurden für das Weingut Castiglion del Bosco verpflichtet. Der Bau eines modernen Weinkellers in Angriff genommen und 2002 abgeschlossen, parallel wurden die bereits vorhandenen Anlagen, hauptsächlich aber die Weinberge selbst sowie die Weinfässer und Gärvorrichtungen erneuert. Die Häuser des Borgos, die Kirche mit seinen wertvollen Fresken sowie die Castello-Ruine begann der erprobte Unternehmer als touristisch-kommerzielle Immobilien auszubauen. 2003 wurde das Anwesen gewinnbringend an die Familie Massimo Ferragamo weiterverkauft. Erst mit den Ferragamos kehrte Ruhe in das Anwesen und wurde abschließend zu einem exklusiven Refugium für Wein- und Kunstliebhaber inmitten einer noch ursprünglichen (Kultur-) Landschaft, für manche sogar der schönsten Toskana überhaupt.

Massimo Ferragamo, der gebürtige Florentiner, hat sich mit dem Kauf des historisch trächtigen Anwesens einen Herzenswunsch erfüllt und in der phänomenalen Gegend nicht nur ein historisches Borgo wieder zum Glanz gebracht, sondern den Weinen des mittelalterlichen Guts zu den allerbesten Auszeichnungen verholfen. Wer anfänglich meinte, dahinter stecke bloß wieder eine Laune eines reichen Mannes, der ähnlich wie der deutsche Unternehmer die Anlage schnell abstoßen wird, der irrte. 

Ferragamo gibt sich, ähnlich fokussiert wie schon sein Vater bei der Herstellung seiner weltberühmten Schuhkollektionen, nicht mit halben Sachen zufrieden und macht auf seinem Weingut alles richtig. Dazu gehört neben der ökologischen Weinbergbewirtschaftung, der feinfühligen Herstellung erstklassiger Brunelli auch die Restaurierung und Bewahrung der nicht minder erstklassigen Substanz des Borgos mit all seinen historischen Gebäuden, allen voran den herausragenden Wandfresken von Pietro Lorenzetti. 

Für die Weinkreationen sorgt die famose Cecilia Leoneschi, die selbst mit dem Wein der Maremma großgeworden ist und sich auf die toskanischen Weine spezialisiert hat. Beratend steht ihr zur Seite der Top-Önologe Niccolo d’Afflitto.

Obwohl Massimo und Chiara Ferragamo sich für das Weinmachen begeistern und ihre beiden Tenute bestens betreuen, sind sie dennoch keine Vollzeitwinzer. Massimo ist ein überaus umsichtiger Unternehmer, der Toskana emotional stark verbunden ist und die besten Fachleute für die Erzeugung seiner preisgekrönten Weine engagiert. Als Verehrer dieser speziellen Gegend, aber auch als kluger Unternehmer sah Massimo genauso wie Manfred Bernau das Potenzial der Location und ließ hier eine exquisite Anlage entstehen für all jene, die sich diese besondere Schönheit leisten wollen. Die Häuser des Borgos wurden zu Suiten und Villen umgebaut, die vermietet werden. Des Weiteren entstand ein feiner Club – "Club at Castiglion del Bosco" –, der als einziger in Italien über einen privaten Golfplatz verfügt, der von keinem geringeren als dem Top-Architekten Tom Weiskopf entworfen wurde. Der Golfmeister baute hier seinen bisher einzigen 18-Loch-Golfplatz auf europäischem Boden. Ein exklusives Restaurant sowie einige regelmäßig im Borgo abgehaltene Veranstaltungen, unter anderem besonderen Kochkurse, ergänzen das Rundumangebot des Castiglion del Bosco. 

Massimo leitet seine Unternehmen von New York aus, wo er mit seiner Familie lebt. 

Das beinahe 100-Punkte-Portfolio von Castiglion del Bosco 

Seit Leoneschi die Önologin des Weinguts ist, hagelt es nur so von Punkten, die die berühmtesten Weinkritiker und Weinmessen zu vergeben haben. Das Portfolio des Weinguts ist stark spezialisiert und das ist gut so. Es beinhaltet zurzeit neun verschiedene Weine, wozu vier Brunelli DOCG, ein Rosso di Montalcino DOC, ein "Prima Petra" Toscana IGT, ein Vin Santo San Michele und ein Chardonnay-Weißwein Toscana IGT zählen. Von einem einzelnen Flaggschiff des Weinkellers kann hier gar nicht gesprochen werden, sind alle vier Brunello-Weine aus dem Hause Castiglion del Bosco Träger von 97 bis 99 Punkte, die James Suckling ihnen ständig vergibt! Ob Castiglion del Bosco "Campo del Drago" 2015 oder Castiglion del Bosco Brunello di Montalcino 2016 ist fast schon egal – auf dieser hohen Qualitätsskala von 98 und 99 Bewertungspunkten macht nur die persönliche Gaumendisposition den entscheidenden Unterschied, sonst nichts. 

Besonderer Erwähnung bedarf die "Zodiak"-Kollektion, eine besondere Weinlinie geschaffen (nicht nur) für Sammler. Es handelt sich dabei um eine 2013 herausgebrachte limitierte Edition der besten Brunelli des Hauses Castiglion del Bosco, die mit speziell gestalteten Etiketten pro Jahrgang gekennzeichnet ist. Das Etikett eines jeden Jahrgangs beziehungsweise Weins ist nummeriert und mit entsprechendem Sternzeichen aus der chinesischen Mythologie versehen. Gestaltet werden die Etiketten von renommierten internationalen Künstlern. Einige von ihnen sind entweder von den Künstlern oder von Massimo Ferragamo signiert und werden auf einer Wohntätigkeitsveranstaltung auf dem Weingut versteigert. Hinter dem Label stehen Riservas aus den besten Trauben von den besten Lagen des Weinguts, die zudem einer strengen Selektion unterworfen werden.  

 

Castiglion del Bosco

Gründungsjahr: 1100
Eigentümer: Chiara und Massimo Ferragamo
Önologin: Cecilia Leoneschi, Beratung Niccolo d’Afflitto
Jahresproduktion: 250.000 Flaschen
Rebfläche: 62 ha in ökologischem Anbau

Notabene: Der Besucherandrang auf das Anwesen Castiglion del Bosco kann schon recht groß sein und der Besuch reglementiert, was eine Anmeldung obligatorisch macht. Belohnt werden Sie mit einer persönlich betreuten Besichtigungstour. Golfen und der exquisite "Millecento Wine Club" steht nur Mitgliedern offen. Für Kunstliebhaber ist der gesamte Borgo sehr sehenswert, aber die Freskenmalerei Lorenzettis ists regelrecht ein Muss. Wenn Sie die Burgruine besichtigen, so denken Sie an das weltberühmte Porträt der wunderschönen "Dame mit dem Hermelin" von Leonardo da Vinci (Kunstmuseum Kraków, Polen). Dargestellt ist dort Cecilia Gallerani, eine direkte Nachfahrin des einstigen Burgbesitzers Ciampolo Gallerani.