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Berlucchi

Guido Berlucchi – Die ersten „Champagner“ der Lombardei 

Hinter dem Firmennamen „Guido Berlucchi“ verbergen sich drei Gründer – Berlucchi, Ziliani und Lanciani –, die sich in den späten 1950er Jahren vorgenommen haben, in der Lombardei Schaumweine nach der Champagner-Methode, der „Metodo Classico“, auf höchstem Qualitätsniveau zu produzieren. Das Projekt war nicht von Anfang an ein Knüller, doch bereits in den frühen 1960er Jahren konnten die Gründer ein Produkt präsentieren, dessen Feinheit einen (zunächst) kleinen Kundenkreis überzeugen konnte. Und zwar so gut überzeugen, dass die neue Sektkellerei den Wünschen der wachsenden Kundschaft nicht mehr aus eigener Lese nachkommen konnte.

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Die in Borgonato, circa 6 Kilometer von dem Lago d’Iseo entfernte Sektkellerei begann buchstäblich bei null was die Sekte anbelangt, denn in den Jahren ihrer Anfänge gab es in dieser Region nicht einmal eine entsprechend ausgewiesene Weinzone geschweige denn Schaumweine. Mit dem Erfolg der Berlucchi-Sektkellerei wurde dieses Manko behoben und die Lombardei erhielt ihr erstes attestiertes Schaumweingebiet. Das Produkt, das unter den (Schaum-) Weinkennern von sich reden machte, ist der „Pinot di Franciacorta“. Auch wenn sich seitdem sehr vieles auf dem Weingut Berlucchi verändert haben mag, die „Franciacorta“ ist in ihrer Qualität herausragend geblieben. Fünf Millionen Flaschen produziert das Sektunternehmen – ja, 5.000.000 – jährlich. Selbstverständlich denkt man dabei an eine Fabrik mit schnell erzeugten „Massenprodukten“. Man wird enttäuscht werden, denn die Spumanti Metodo Classio made in Guido Berlucchi ‚Fabrik‘ sind mitunter die feinsten Italiens. 

Metodo Classico – die ersten in der Lombardei

Die Weinkellerei Guido Berlucchi – genauer: Guido Berlucchi & C. Spa – befindet sich in Borgonato, in der Gemeinde Corte Franca. Sie liegt knappe 6 Kilometer von Iseosee und ist nur einen Katzensprung von dem Feuchtschutzgebiet Riserva Naturale Torbiere del Sebino entfernt. Mit dieser geografischen Lage verfügt die Region über Weinberge, die ein besonderes Mikroklima auszeichnet. Hier ist es auch im heißen Sommer nicht wirklich „zu heiß“, die Feuchtigkeit, die die wassereiche Gegend an die Luft abgibt, hat eine abkühlende und befeuchtende Wirkung. Die speziellen Böden helfen, Wasserrückstau zu vermeiden, und eine optimale Durchlüftung besorgen trockene, kühle Brisen aus dem Camonica-Tal. Was im Sommer für Abkühlung sorgt, zeichnet im Winter für durchschnittlich recht milde Temperaturen verantwortlich. 

Für eine Sektkellerei ist es bis heute Usus, dass sie ihre Trauben von externen Traubenlieferanten bezieht. Die Berlucchi-Sektkellerei ist da etwas anders, denn sie verfügt über 80 Hektar eigen bewirtschaftete Weinberge und 720 Hektar, die im Rahmen von Mehrjahresverträgen von externen Weinbauern, jedoch unter den Vorgaben und unter der Aufsicht von Berlucchi-Technikern bearbeitet werden. Alle Weinareale liegen in der Appellation Franciacorta DOCG. Franciacorta bezeichnet man südlich des Iseo-Sees liegende Areale, deren Name „zollfreies Land“ bedeutet, was wiederum auf die privilegierte Stellung dieses Landstrichs spätestens seit dem 8. Jahrhundert hindeutet. Und spätestens seit der lombardischen Herrschaft ist auch der Weinanbau in dieser Region beglaubigt. 

Die Böden der Franciacorta sind vorwiegend morainischen Ursprungs. Diese Jahrtausende alte Moränenlandschaft besteht geologisch betrachtet aus Schuttablagerungen verschiedener Gesteine in unterschiedlichen Erosionszuständen. Das Bodenmaterial besteht also aus Gletschern, die vor Millionen von Jahren durch die Region gezogen sind. Dazu zählen vor allem Sand- und Tonbestände, aber auch unterschiedlich große Gesteinsablagerungen, die selten in klar umrandeten Schichtungen auftreten. Das macht die Weinparzellen mitunter auch so spannend. 

Die Weinberge der Berlucchi-Sektkellerei wurden in den 1990er Jahren in recht hoher Pflanzendichte mit den Varietäten Chardonnay (ca. 75 %), Pinot Noir und Pinot Bianco im Sporn-Kordon-Erziehungssystem neu bestockt. Sowohl die in Eigenregie bearbeiteten als auch die unter Vertrag stehenden Weinberge werden mittlerweile organisch-zertifiziert bewirtschaftet, per Hand gelesen und durchlaufen ein strenges Monitoring zu dem auch die sogenannte Grüne Ernte gehört. Dabei werden bestimmte, noch unreife Traubenrispen in einem bestimmten zeitlichen Abstand zu der eigentlichen Ernte aussortiert, um den verbleibenden die möglichst beste Entwicklung zu garantieren. Dieser Vorgang erfordert hervorragende Rebenkenntnis und Präzision des Weinbergteams. 

Ãœber ein solches bestens geschultes, auf hohem Know-How stehendes Agronomen-Team verfügt die Weinkellerei schon lange. Das Team begutachtet, analysiert und klassifiziert die Weinberge einzeln. Anschließend bekommen die jeweiligen Weinbauern eine Art „Identitätskarte“ oder „Personalausweis“ ihrer Weinparzellen an die Hand, der alle Informationen über die Besonderheiten und Qualitäten des jeweiligen Terroirs zusammenfast. Diese „Identitätskarte“ soll die Anpassung der jeweiligen Weinsorte an die Böden und gegebenenfalls an das Mikroklima einfacher machen und gleichzeitig den daraus zu gewinnenden Wein optimieren helfen. Doch dem nicht genug. Die Weinkellerei Berlucchi lässt die Weinareale mit speziellen Infrarotkameras aus der Luft durchleuchten, um so die Fruchtbarkeit der Weinberge zu bestimmen und entsprechende „Kraftkarten“ zu erstellten. Von diesem Verfahren versprechen sich die Weinmacher eine möglichst genaue Einschätzung des Pflanzenzustandes, eine punktgenaue Regulierung des Dünger- und Wasserbedarfs und letztendlich auch die taggenaue Bestimmung einer optimalen Ernte. Statt auf Fungizide und Pestizide setzt die Sektkellerei Berlucchi auf Molekularchemie und Pheromontechnologie, um die Insekten und Motten sexuell zu verwirren und auf schonende Weise von den Pflanzen abzuhalten. Zu erwähnen ist auch das „Biopass-Projekt“, an dem Guido Berlucchi Sektkellerei mitbeteiligt ist, und bei dem die Weinbergböden nach verschiedenen Lebensformen analysiert werden. 

Im Weinkeller angekommen – man müsste eigentlich im Plural sprechen, denn die Weinfirma verfügt über vier –, werden die Trauben nach ihrer Lage, ihrer Sorte und ihrer Qualität sortiert und bilden so die sogenannten „Quality Clusters“. Anschließend geht es in die sanfte Pressung, die die unter der Fruchthaut liegenden Tannine und andere wichtige Aromen- und Geschmacksstoffe schonend herauslöst. Die Mehrheit des schwerkraftgeklärten Mosts, der in vier voneinander getrennten Qualitäts-Cluster verbleibt, findet ihren natürlichen Weg in die temperaturgeregelten Edelstahlfermentationstanks, wobei eine kleinere Menge in Eichenfässern fermentieren darf. Auch die malolaktische Gärung ist kein Standardverfahren der Sektkellerei Berlucchi. Besondere Grundweine werden nach der Bâtonnage (das Aufrühren der zu Boden gesunkenen Hefe im postfermentativen Weinzustand) einer zusätzlichen Reifungsphase unterzogen. Durch die Bâtonnage bekommen die Weißweine deutlich mehr Mundgefühl bei einer gleichzeitigen Steigerung ihres Gehalts und Cremigkeit. Auch eine Steigerung der Lagerungsfähigkeit wird auf dieses Verfahren zurückgeführt. Der Alterungsprozess wird sowohl in Edelstahltanks als auch in Eichenfässern vorgenommen. 

Die Verkostungen beginnen im Hause Guido Berlucchi bereits im Dezember und im Januar setzt sich ein versiertes Gremium zusammen, um die Basisweine zu beurteilen und sie zu Cuvées zusammenzustellen. Zur Auswahl stehen in der Berucchi-Sektkellerei nicht weniger als 150 Basisweine! Den eigentlichen Schliff bekommen die Spumanti Metodo Classico nach der Zugabe des Dosagelikörs (Versanddosage) – ein gut gehütetes „Geheimnis“ einer jeden Qualitäts-Sektkellerei – und der anschließenden Ruhephase im historischen Weinkeller des Sekthauses. Nach der Remuage (Rüttelung), die via eine Gyropalette vorgenommen wird bei der 70.000 Flaschen gleichzeitig gerüttelt werden, und der Degorgation (Hefesatzentfernung) reift der Sekt unterschiedlich lang in der Flasche (Minimum 18 Monaten bis circa sechs Jahre) weiter, bevor er dann „fertig“ in den Verkauf kommt. 

Das Treffen der Pioniere und die heutige Generation

Am Anfang der Sektkellerei Guido Berlucchi steht ein Treffen, das in die Annalen des Weinguts eingegangen ist. Mitte der 1950er Jahre suchte der Winzer, Grundbesitzer, Nachkomme der Adelsfamilie Lana de’Terzi und als Gentleman und „Lebemann“ bekannte Guido Berlucchi einen „Berater“, der seinem Weißwein „Pinot del Castello“ aufbessern und ihn stabiler machen könnte. Als der unabhängig arbeitende Franco Ziliani zum ersten Mal Guido Berlucchi in seinem geschmackvollen Herrenhauses, dem Palazzo Lana, aufsuchte, war er nicht nur von dem überragenden Charisma des Besitzers und dem historischen Prunk des Hauses überwältigt, sondern vor allem auch von dem Potenzial der Weinberge und des Weinkellers überzeugt. 

Ziliani und Berlucchi verstanden sich auf Anhieb gut, und so soll der frisch von der Landwirtschaftshochschule in Alba kommende Önologe schon bald die alles entscheidende Frage gestellt haben: Was ist, wenn wir Sekte nach der französischen Methode herstellen würden, statt den Weißwein aufzubessern? Mit dieser Idee – das heißt, einen Spumante nach der Champagner-Methode aus der Franciacorta zu generieren –  ging der damals frisch von der Landwirtschaftshochschule in Alba gekommene Önologe schon einige Zeit schwanger. Doch nun fand er sowohl die richtigen Weinberge, einen in die Tiefe gebauten, optimalen Weinkeller als auch einen Gutsherren, der sich gleicherweise für diese spezielle Idee begeistern konnte. Als Dritten im Bunde bat Guido Berlucchis seinen Freund Giorgio Lanciani hinzu. Alle drei waren finanziell an dem neuen Sektkeller beteiligt und so entstand offiziell 1955 der Dreierbund der Franciacorta-Sekt-Pioniere – denn die Region Franciacorta produzierte bis dato nur stille Weine. 

Der Anfang der Sektkellerei war gekennzeichnet durch ein Vortasten und Austesten, was zunächst noch nicht zu den erwünschten Ergebnissen führte. Doch dann war es soweit: 1961 verkorkte das Sekthaus in einer 3000 Flaschen starken Auflage den Spumante Metodo Classico „Pinot di Franciacorta“ und ließ ihn ein Jahr reifen. Das Ergebnis war phänomenal, was zunächst zu einer kleinen aber begeisterten Kundschaft führte, die stetig zu wachsen begann. Allerdings, der eigentliche „Kultsekt“ sollte noch kommen. 1962 entstand Spumante Classico Metodo „Max Rosé“, Italiens erster Rosé-Sekt nach der Champagner-Methode, und schlug wie eine Bombe ein. Ziliani entwickelte diesen Spumante für einen ganz besonderen Freund von Guido Berlucchi – Massimiliano Imberto. Imberto war ein exquisiter, renommierter Mailänder Antiquar, der nicht nur Antikes zu schätzen wusste, sondern auch französische Champagner, insbesondere die Rosés. Der nach ihm benannte „Max Rosé“ warf ihn, so heißt es, schier um. Und nicht nur Imberto, denn in nur wenigen Jahren wurde dieser Spumante zum gefragtesten Produkt der Sektkellerei, so dass Berlucchi nicht mehr den Bestellungen nachkommen konnte und die Produktion erweitern musste. 

Die stetige Entwicklung der Sektkellerei überschattete der Tod von Guido Berlucchi im Oktober 2000. Berlucchi verstarb kinderlos und ohne Nachkommen. Er vererbte seinen Unternehmensanteil von 31 % an eine neugegründete, nach ihm benannte Krebsstiftung. Die Führung auf dem Weingut übernahm in persona Franco Ziliani, der von den Winzern der Region gerne als der „Vater von Franciacorta“ genannt wird. Tatsächlich führte sein Finanzunternehmen „Frazil“ die finanzielle Kontrolle über die Sektkellerei Guido Berlucchi. Im Juli 2016 verkaufte die Krebsstiftung des verstorbenen Guido Berlucchi ihre Anteile an Franco Ziliani beziehungsweise an Frazil, der damit der Mehrheitshalter der Sektkellerei Guido Berlucchi wurde. 

Mittlerweile ist Ziliani über 90 Jahre alt und nicht mehr aktiv in den Geschäften tätig. Im August 2017 verkaufte Franco seine Sektkellerei-Anteile an seine drei Kinder Cristina, Arturo und Paolo Ziliani, die bereits lange zuvor aktiv in den Belangen der Sektkellerei tätig waren. Symbolische 1,2 % am Unternehmen – und den CEO-Sitz im Vorstand – behielt Franco Ziliani weiterhin für sich selbst. Laut der Onlinepublikation des „Corriere.it“ soll Ziliani sich folgendermaßen dazu geäußert haben: „Ich habe meinen Kindern eine Lektion erteilt: Sie haben sich verschuldet, um die [Firmenanteile an der Sektkellerei] zurückzukaufen, in der sie bereits gearbeitet haben. Sie werden lernen, sorgfältiger damit umzugehen, jetzt kontrollieren sie jede kleinste Ausgabe.“ Cristina, Arturo und Paolo Ziliani obliegen mittlerweile sowohl der Vorstand, die Produktionsleitung, das Marketing als auch die önologische Führung und die Kreationen neuer Spumanti. Für die önologischen Belange zeichnet Arturo verantwortlich, der fast alles von seinem Vater erlernt hat. 

Schon lange ist die Sektkellerei Guido Berucchi nicht mehr die sich vortastende und mit großen Ãœberraschungen aufwartende „Sektschmiede“ der 1960er Jahre. Sie muss und will sich mit der steigenden Konkurrenz in Italien, aber auch international messen. Die moderne Entwicklung führt jedoch nicht dazu, die einst eingeschlagenen Pionierwege gänzlich aufzugeben – ganz im Gegenteil, die Nachkommen des Mitgründers und Ideengebers der Guido Berlucchi scheinen einen gelungenen Spagat zu vollführen zwischen den neuen Wünschen einer modernen Klientel und der ersten Wow-Spurmanti ihres Vaters und Guido Berlucchis. Ihnen sind auch die Umstrukturierung des gesamten Anwesens und seine Zertifizierung als ökologisches Weingut zu verdanken. 

Mittlerweile sind im Hause Guido Berucchi an die 80 Mitarbeiter beschäftigt, die in drei Weinkellern des Weinguts arbeiten. Das ist auch notwendig, denn das Sekthaus produziert 5 Millionen Flaschen jährlich. Der kulturhistorisch bedeutende Palazzo Lana ist Sitz der Fondazione Berlucchi, Zentrum der Sektkellerei als auch Sitz der Familie Ziliani, die es im historischen Sinne verwaltet.

Sekt-Portfolio nach der Champagner-Methode

Seitdem die Kinder des Mitgründers und Önologen des Sekthauses die Firmenführung übernahmen und Kellermeister wurden, erweiterte sich die Palette der angebotenen Sekte – alle nach der „Metodo Classico“ – zu insgesamt 5 Linien. Dazu gehören nach heutigem Stand (2021) die Linien „Berlucchi ’61“ mit einem Brut, einem Rosé und einem Satèn, gefolgt von der Jubiläumsausgabe „Berlucchi ’61 Millesimati“ mit einem Nature Blanc de Blancs, einem Nature Rosé und einem Nature, der großen „Cuvée Imperiale“-Linie mit ihren Brut, dem berühmten Cuvée Imperiale Max Rosé, Demi Sec, Dosaggio Zero und dem eigentlichen „Erstspumante“ des Unternehmens, dem Berlucchi Vintage. Die vierte Linie heißt „Palazzo Lana“ und hat zwei Franciacorta Riserva Spumanti zu bieten. Die fünfte und letzte Linie ist eine künstlerische: „Le Edizioni Speciali“ mit verschiedenen, teils von namenhaften Künstlern gestalteten Flaschen und Etiketten. Zu den Spumanti dieser Reihe zählen: Berlucchi Vintage als „Edizione Arnaldo Pomodoro“, Cuvée Franco Ziliani 2007, Cuvée J.R.E. N° 5 (Franciacorta Extra Brut Riserva 2009) sowie die „Edizione Decorazioni Pittoriche“, bei dem künstlerisch ausgeführte Etiketten mit Motiven aus dem Film „La Grande Bellezza“ verwendet werden. Das Sektunternehmen bietet darüber hinaus eine praktische Tasting-Box mit ausgesuchten Sekterzeugnissen des Spumantehauses an.

Zu den Flaggschiffen des Sektunternehmens gehören weiterhin die „Pioniere“ des Hauses: der Franciacorta Riserva, der Berlucchi Vintage sowie der Cuvée Imperiale Max Rosé, der Bestseller des Hauses. Zwei weitere Spumanti des Berlucchi-Sekthauses werden regelmäßig vom italienischen Expertenmagazin Gambero Rosso mit der höchsten Auszeichnung, den Drei Weingläsern, bedacht: der „Palazzo Lana Brut Extrême“ sowie der „68 Brut Nature“. 

Bei einer so vielfältigen Palette an verschiedenen Gaumen- und Nasenerfahrungen lässt sich die Frage nach dem „Wie sind die Spumanti der Berlucchi denn so?“ kaum seriös in der Kürze beantworten. Dennoch, feine Perlage – Achtung, der Satèn hat weniger Kohlensäure, ist aber dafür eben „seidiger“ –, reif-ausgewogene Fruchtigkeit und ein nachhaltiges, wenn auch feines Spiel zwischen würzigen, zitronigen und beerigen Gaumen- und Nasenfreuden. Etwas ganz besonderes sind die Zero-Dosaggio Spumanti, die besonders würzig, fruchtbetont und säurefavorisierend sind und mit einem langen Abgang vielleicht noch einmal überraschen und erfreuen. 

 

Guido Berlucchi

Gründungsjahr: 1955 (das Weingut ist aus dem 16/17. Jh.)
Eigentümer: Familie Ziliani
Önologe: Arturo Ziliani
Jahresproduktion: ca. 5 Millionen Flaschen
Rebfläche: Eigenbewirtschaftung 80 ha, Fremdbewirtschaftung ca. 720 ha in ökologisch-zertifiziertem Anbau

Notabene: Die Sektkellerei sowie der Palazzo können nach einer vorherigen Onlinebuchung im Rahmen einer Führung besichtig werden. Degustationen gehören mit dazu. Eine ganz besondere Erfahrung bietet die Führung durch den historischen Weinkeller von 1680 (weiterhin in Nutzung), sowie die Besichtigung des prunkvollen Palazzo Lana aus dem 16. Jahrhundert, der Residenz der Adelsfamilie Lana de’Terzi, der Vorfahren Guido Berlucchis. Zu besichtigen gibt es eine Menge an kostbaren Kunstobjekten, Gemälden wie dem Porträt der Königin von Zypern (Caterina Cornaro, 1495) und der Darstellung der mittelalterlichen Brescia, wo die Adelsfamilie ehemals residierte, sowie prunkvollen Räumen wie dem Salone die Cavalli („Pferde-Salon“ nach den dortigen Reitermotiven) und der Sala del Camino („Kaminsaal“). Im letztgenannten, so heißt es, hätten Guido Berlucchi und Franco Ziliani den ersten Sekt der Franciacorta nach „französischer Art“ kreiert. Übrigens, der italienische Filmemacher Paolo Sorrentino und Oskar-Gewinner feierte den Erfolg seines Films „La Grande Bellezza“ mit Magnumflaschen des Spumante „Franciacorta Berlucchi 61“.