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Cantina della Volta

Cantina della Volta – Ein Lambrusco, der wie ein Champagner daherkommt

Die Erwähnung der Emilia-Romagna lässt viele Weinkenner an einen leichten, moussierenden Roten denken. Zu Recht. Doch nicht minder viele winken in Erinnerung an einen süßlichen, billigen und bloß fruchtigen Durchschnittswein gleichzeitig auch schon ab. Zu Unrecht! Die uralte Rebsorte Lambrusca war schon den Römern bestens bekannt und von ihnen sehr geschätzt. Dass sie zu einem Massenprodukt verkommen ist, ist nicht ihre Schuld. Ihre Qualität entfaltet sie in Händen von Winzern, die auf die richtige Tradition und qualitätssichernde Maßnahmen setzen. Und dann gibt es da noch Weinkellereien wie die Cantina della Volta, die scheinbar mühelos die Qualitätsstandards toppen und einen wirklich hervorragenden (und bezahlbaren) Lambrusco-Wein nach der méthode classique, der Champagner-Methode, herstellen.

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Wer ihn probiert, wird hoffentlich seine Vorurteile gegenüber dem Klassiker der Norditalienischen Weinsorte über Bord werfen. Ein guter Lambrusco ist ein hervorragender Speisebegleiter und ein echter „Sommerwein“. Neben herausragenden Kenntnissen in Weinzubereitung und Flaschengärung hat der „Geheimtipp“ Winzer Christin Bellei auch viel Mut, einen vernachlässigten Wein wie den Lambrusco zu einem grandiosen Aufstieg zu verhelfen. Sie werden sehen, es erfordert wenig Mut, um sich von der Cantina della Volta und ihren Perlweinen überzeugen zu lassen.

Der Erneuerungsgedanke der Cantina della Volta

Die Cantina della Volta liegt in der wenig bekannten, kleinen Ortschaft Bomporto in der Emilia-Romagna, nur 15 Kilometer nördlich von Modena und der berühmten Universitätsstadt Bologna. Die circa 34 Hektar große Cantina ist vollständig bestockt. Die Weinberge liegen inmitten der DOC-Appellation Lambrusco di Sorbara auf circa 200 m. ü. M. Höhe. Es handelt sich dabei um eine gut zur Sonne exponierte Hanglage mit lehm- und kalkhaltigen Böden mit typischen Kreideanteilen der Mergelböden. Die Großwetterlage bestimmen die nahen Bergrücken der Apenninen und die warme Adria auf der anderen Seite. Daraus ergeben sich interessante Wetterverhältnisse, heiß im Sommer und kalt, mit einigen Frosttagen, in den Wintermonaten. Somit die besten Verhältnisse nicht nur für die alte Varietät Lambrusco, sondern auch für einige weiße Sorten. Das den Weinbergen der Cantina della Volta nahe gelegene Waldgebiet bestimmt das spezielle Mikroklima, von dem die Weine profitieren. Es heißt, das Terroir sei dem der Champagne sehr ähnlich.

Die Weinberge sind mit Chardonnay- und Pinot-Nero-Varietäten, vor allem aber mit dem Lambrusco di Sorbara bestockt. Die Weinlese erfolgt ausschließlich per Hand und in 17-Kilo-kleinen Körben, die dafür sorgen, dass die Trauben ohne Druckstellen den Weinkeller erreichen. Vinifiziert wird nach der Champagner-Methode, im Italienischen der Metodo Classico. 

Im Keller der Cantina della Volta herrscht ausgefeilte ultramoderne Technologie, die speziell entwickelt wurde, um traditionelle Methoden in moderne technische Möglichkeiten umzusetzen. Dazu gehört beispielsweise die Bucher-Vaslin-Presse, die eine kontrollierte, vorsichtige Traubenpressung ermöglicht. Gleicherweise vollautomatischer Kontrolle unterliegen die Gärvorgänge in den Edelstahltanks, überwacht wird aber auch die Temperatur im gesamten Keller. Cantina della Volta ist ausschließlich auf Flaschengärung ausgerichtet. 

Aus guter Tradition und Liebe zum Lambrusco

Die Cantina della Volta ist eine noch recht junge Gründung von 2010. In gewisser Weise müsste man von einer Neugründung sprechen. Der passionierte Winzer und durchtrainierte Amateurradfahrer Christian Bellei übernahm einst das Weingut, das nach seinem Großvater Cantina Francesco Bellei benannt war, von seinem Vater Giuseppe Bellei. Sein Vater war die entscheidende Persönlichkeit hinter dem Prozess der Erneuerung und des Umdenkens im Weinanbau der Region. Giuseppe entstammte einer alten Winzerfamilie, die in der Gegend seit den 1920er Jahren im Weinbau tätig war. Das winzerische Wissen aber auch den Willen, einen zu Unrecht vernachlässigten Wein zum neuen Glanz zu verhelfen, verdanken die beiden letzten Bellei-Winzer, Vater und Sohn, Francesco Bellei. Bevor Giuseppe Bellei das Familienunternehmen von seinem Vater Francesco übernahm, reiste er viel in der Welt, vor allem in Europa, arbeitete eine Zeitlang in einer niederländischen Diamantenmine, doch er studierte auch Önologie. In den 1970er Jahren schaute er sich genauer die französischen Weingüter in Epernay in der Champagne an und lernte so aus erster Hand die klassische französische Methode der Flaschengärung. Zurückgekehrt auf das Gut seines Vaters kaufte Giuseppe 1981 die 34 Hektar große Azienda San Lorenzo Dietro il Monte in Riccò auf und bestückte 10 Hektar mit neuen Weinreben, die er aus Frankreich mitbrachte. Seine Experimente, Innovationen und Qualitätsoptimierungen im Weinberg und Weinkeller führten nach wenigen Jahren zu nationaler Anerkennung und wichtigen Auszeichnungen. Die Metodo Classico, wie die Champagner-Methode, die méthode traditionnelle oder méthode classique, in Italien heißt, wird seitdem für alle Lambrusci der Cantina della Volta verwendet. 

1998 verstarb der wegweisende Pionier Guiseppe und hinterließ die Cantina Francesco Bellei & C. seinem Sohn Christian sowie einem weiteren Familienangehörigen. Christian studierte zunächst Agrikulturwissenschaften und begann ab 1986 vollumfänglich mit seinem Vater zusammenzuarbeiten, doch der Sohn ist auf dem Weingut aufgewachsen und kannte schon vorher jeden Handgriff von der Pike auf.

Sechs Jahre nach seinem Tod, 2004, verkaufte dieser Familienzweig seinen Anteil an der Cantina an den Großunternehmer Cavicchioli. Christian Bellei behielt hingegen seinen Anteil und arbeitete fünf Jahre lang für diesen Unternehmer, bis auch er schließlich an Cavicchioli verkaufte und im Jahr 2010 gemeinsam mit einer Gruppe von Freunden, die als Investoren das Projekt unterstützen, eine eigene Weinkellerei gründete.

Als Hauptsitz baute er das Gebäude auf dem alten Gelände der Cantina Francesco Bellei auf, das sein Urgroßvater neben dem Kanal Naviglio di Bomporto einst errichtete. Ganz in der Nähe liegt das historische „Dock“, ein breites Becken im Kanal aus dem 18. Jahrhundert, wo ehemals mit Waren vollbeladene Boote eine Wende – la volta – drehen konnten, um nach Modena zurückzufahren. Dieser historisch interessante Ort gab der neugegründeten Cantina nicht nur ihren Namen, sondern auch das Markenzeichen eines Flussbootes im Label. 

Cantina della Voltas Lambrusco als Frizzante und Schaumweine

Die Cantina della Volta ist auf Frizzante und Spumante von höchster Qualität spezialisiert. Die Steckenpferde des Hauses sind Weine, die ausschließlich aus der Lambrusco di Sorbara Varietät gemacht werden. Insgesamt produziert die Cantina momentan 14 verschiedene Weinsorten, zu denen sowohl rote, weiße als auch Rosé Frizzante und Spumante und zwei Stillweine gehören. Durch die Flaschengärung, die für alle moussierenden Weine verwendet wird, entstehen völlig neuartige Lambrusci. Dazu Christian Bellei: „Das Profil von Lambrusco di Sorbara ist wie das von Chardonnay. Es ist weiblicher.“

Mit von der Partie ist aber auch ein stiller Chardonnay sowie ein stiller Pinot Negro, ein reinsortiger Spumante aus Pinot Noir, „Mattaglio Blanc de Noirs“, ein reinsortiger Chardonnay „Mattaglio Blanc de Blancs“ und – etwas ganz besonderes – ein reinsortigen Spumante aus Lambrusco di Sorbara, den Vintage „Christian Bellei Millesimato“. 

Wer unter Lambrusco flache, süßliche Weine versteht, der hat noch nie einen echten „Christian Bellei“ getrunken. Die Cantina della Volta produziert ausschließlich trockene Frizzante bzw. Spumante Brut. Ihr Markenzeichen sind der feine, frische Duft nach Beeren, Blüten und etwas Hefe. Eine feine Perlage und angenehme Säure machen aus den Bellei-Weinen der Cantina della Volta echte berauschende Animationskünstler, perfekte Speisebegleiter und Aperitifs in einem.

 

Cantina della Voltas

Gründungsjahr: Neugründung 2010
Eigentümer: Christian Bellei
Önologe: Christian Bellei
Rebfläche: ca. 34 Hektar in konventionellem Anbau

Notabene: Die Cantina della Volta von Christian Bellei sollte nicht verwechselt werden mit der Cantina Francesco Bellei, die gleichfalls in Bomporto ansässig ist und ehemals Christians Vater und Großvater gehörte, jetzt aber mit der Winzerfamilie nichts mehr zu tun hat. Die Cantina della Volta kann nur mit Voranmeldung besichtig werden. Auf der Homepage des Weinguts werden unterschiedlich Touren und Degustationen, immer mit einem leckeren Happen dazu, natürlich zu unterschiedlichen Preisen, angeboten.