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Piancornello

Piancornello – Feine Brunellos vom kleinsten Weingut Montalcinos

Das Weingut Piancornello liegt in der Montalcino-Region und besitzt eine kleine Weinlage auf halben Wege zwischen Sant’Angelo in Colle und Castelnuovo dell’Abate. Das schöne Landhaus im ruralen Stil der Gegend datiert auf die Ursprünge des Anwesens aus dem frühen 18. Jahrhundert und ist ideal gelegen, um Ausflüge per pedes oder Fahrrad zu den zahlreichen historischen Stätten der nahen Umgebung zu machen. 

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Die winzige Piancornello-Weinkellerei hat eine knappe Philosophie: Alles behutsam machen. An erster Stelle heißt das für die Reben, dass die unter ökologischen Bedingungen wachsen dürfen. Die Ernte ist selbstverständlich händisch, die Pressung im Weinkeller vorsichtig, die Fermentation langsam wie überhaupt die Gesamtvinifizierung ohne Eile. Das Winzerehepaar ist ambitioniert und dennoch nicht am „großen Geld“ interessiert. Ihr Augenmerk richtet sich auf die Lust am Weinmachen aus gesunden, ökologischen Trauben, die das Terroir in sich tragen und die Qualitätsweine eben dieses zum Ausdruck bringen. Und das Terroir der Piancornello hat es in sich…

Piancornellos winzige Lage

Piancornellos, ein ursprünglich 10 und nun auf zwei mal fünf Hektar aufgeteiltes Weinberg, befindet sich in der Cru-Sesta-Zone, zu lokalisieren südlich von Sant’Angelo in Colle und Castelnuovo dell’Abate. Der Blick geht von hier aus zum Monte Amiata und zu dem berühmten Val d’Orcia. Hier sind die Hügel steinig, steil und rot. Das Mikroklima ist ideal für die Sangiovese-Sorte, die seit jeher hier angebaut wird. Gute Tag-Nacht-Temperaturschwankungen einerseits sorgen für die richtige Knackigkeit der Trauben, die milden mediterranen Lüftchen, die vom Südhang des Montalcino-Bergs herüberwehen, bescheren dem Piancornello andererseits eine verkürzte Reifezeit und dementsprechend eine sichere Ernte weit vor der Regenzeit. Für die richtige Befeuchtung sorgt der benachbarte Bach Asso, der vom Berg herunterkommt. Der rote tonhaltige Boden des steilen Weinbergs ist felsig und geröllig, so dass er keine Staunässe erlaubt. Im Gegenzug bietet er viel mineralische Traubennahrung, die den Weinen der Piancornello ihre spezifische Mineralität verleiht. Piancornello baut neben der Sangiovese Grosso-Varietät auch die uralte autochthone Traubensorte Ciliegiolo an und setzt alles auf eine ökologisch-dynamische Arbeitsweise. Die Sangiovese-Reben werden im „Cordone speronato“, im Spornkordon-System erzogen, wobei circa 5.000 Pflanzen auf einen Hektar gepflanzt sind, wohingegen die Ciliegiolo-Varietät im Guyot-Erziehungssystem in einer Dichte von 6.000 Pflanzen pro Hektar wächst. Der Winzer bekräftigt an erster Stelle: „Mein Ziel ist es, die menschlichen Eingriffe in die Reben weiter zu reduzieren und eine biodynamische Landwirtschaft zu betreiben, um meinen Töchtern beizubringen, dass wir auf einem umweltverträglichen Bauernhof leben wollen. Unser Engagement im ökologischen Landbau und die Einhaltung seiner Parameter werden von der Kontrollstelle Valoritalia bestätigt.“

Im Weinkeller herrscht die Ruhe selbst. Entsprechend der Slow-Philosophie der Winzer wird hier alles mit Muße gemacht. Dazu gehören eine penible Sortierung der Trauben, vorsichtiges Andrücken und Pressen und eine äußerst langsame Fermentation von 30 Tagen, die spontan auf eigenen Hefen geschieht. Die Fermentierung der Moste geschieht in offenen Betontank. Der Ausbau erfolgt je nach Sorte sowohl in Edelstahltanks als auch in Tonneaux und kleinen Holzfässern im unterirdischen Keller und dauert zwischen 18 und 36 Monate. Für den Brunello werden noch weitere vier Monate auf der Flasche veranschlagt. Der gesamte Vinifizierungsprozess geschieht unter einer automatisierten Temperaturkontrolle bei circa 28 Grad Celsius. 

Das ökologisch-dynamisch betriebene Weingut hat sich auf elegante und edle Brunello di Montalcino spezialisiert, die keine Kompromisse bezüglich ihrer Terroir-Eigenheiten eingehen. Das gefällt vielen Fachleuten wie beispielsweise den Kritikern von GAMBERO ROSSO, die Piancornello mit drei Weingläsern belohnen.  

Die stetige Geschichte der Generationen

Piancornello ist ein typisches Weingut der Region rund um das Dorf Montalcino, das auf uralter Geschichte von Bauern und Winzern ruht. 1950 wurde die heutige Tenuta Piancornello von Zefiro Pieri, dem Urgroßvater des heutigen Besitzerpaares, aus einem großen Agrarland und Landanwesen aus dem frühen 18. Jahrhundert aufgekauft. Das alte, renovierte Landhaus aus den 1700er Jahren zeugt von der Tradition dieser Erde. Zwar wurde das gekaufte Land von Zefiro unverzüglich mit Reben bestockt, doch die Familie verließ nach und nach die Tenuta, die in dieser Zeit andere Weinproduzenten mit Trauben belieferte. Die Piancornello wurde schließlich aufgeteilt und von Silvana Pieri und ihr Ehemann Alfredo Monaci geerbt, die die Arbeit am Weinberg anfänglich noch mit ihren Eltern zusammen weiterführten. Die andere Hälfte der ursprünglichen Azienda erbte Agostina Pieri, die gleicherweise ein Weingut betreibt, dass nach ihr benannt ist und sich in direkter Nachbarschaft zu Piancornello befindet. Es heißt, es war Silvana Pieri, die in den frühen 1990ern entschied, selbst Weine auf Piancornello herzustellen und die Belieferung mit Trauben einzustellen. Heutzutage sind es ihr Sohn Claudio Monaci und dessen Ehefrau Silvia Batazzi, die die ökologische Weinbereitung auf hohen Niveau vorantreiben – und das wie alle vor ihnen auch schon ganz ohne Eile. Die beiden Töchter gehen dem Ehepaar bereits zur Hand und wird sicherlich demnächst übernehmen und die Tenuta ganz im Sinne der vorangegangenen Generationen weiterführen. 

Spezialisiertes Öko-Portfolio mit eleganten Brunello-Weinen

Das Portfolio der Tenuta Piancornello ist entsprechend der Philosophie der Winzer kurz und knapp, gleichwohl damit auf den Punkt gebracht. Das Flaggschiff der Tenuta ist der Brunello di Montalcino DOCG und sein Riserva, der nur in außerordentlich guten Weinjahren gemacht wird. Ãœber diesen Wein sind sich die führenden Weinkritiker einig: James Suckling, Robert Parker, WINE SPECTATOR – sie alle benoten ihn mit 93 Punkten (Jahrgang 2018). Natürlich macht  Piancornello auch einen Rosso di Montalcino DOC, einen intensiven, nach süßen Gewürzen und herben Kräutern duftenden Wein, der gut strukturierte Tannine und einen vollen Körper hat und mit Nachdruck im fruchtigen Finish endet. Wer etwas aus der Sangiovese-lastigen Appellation Ungewöhnliches probieren möchte, der greift zu „Per Emma“ Toscana rosso IGT, einem reinsortigen Ciliegiolo-Wein aus alten Reben. Verschiedene dunkle Beeren und feine Gewürznoten erwarten Sie hier. Am Gaumen ist der Wein dynamisch, fruchtig und von einem ausgeprägten Abgang. Dieser Dritte im Bunde wird alle paar Jahre gewisser Weise durch einen neuen Wein ausgetauscht. Aus der letzten Produktionscharge ist daher noch vereinzelt der rote „Campo della Macchia“ IGT zu bekommen.

Die Weine der Piancornello Tenuta sind durchweg elegant und charakterstark zugleich. Kompromisslos wird hier eine Balance zwischen Terroir-Geschmack und vornehmer Tiefenstruktur angestrebt. Gut eingebundene Tannine, spürbare Säure, volle Körper und ein geschmackvoller, langer Abgang sind allen Weinsorten der Piancornello eigen. Die behutsame Philosophie ist eindeutig von Erfolg gekrönt. 

 

Piancornello

Gründungsjahr: 1950
Eigentümer: Familie Monaci
Önologe: Claudio Monaci
Jahresproduktion: ca. 50.000 Flaschen
Rebfläche: ca. 5 Hektar in ökologisch zertifiziertem Anbau

Notebene: Das Weingut Piancornello bietet zwei verschiedene Touren mit Degustationen und regiontypischen Leckereien an. Anmeldung – auch auf der Homepage des Weinguts – ist dafür obligatorisch. Wer in dieser schönen Landschaft mit Blick auf die Berge und inmitten der Weinreben etwas mehr Zeit verbringen möchte, dem bietet die Winzerfamilie das uralte Landhaus an, das top-renoviert Modernität mit Altertum verbindet. Für Pferdeliebhaber und Reiter gibt es etwas Besonderes: Die Tenuta hat mit dem Montalcino-Reitzentrum, das 500 Meter vor dem Landhaus entfernt ist, eine Vereinbarung für Reitführungen entlang des Tals getroffen. Aber auch Nicht-Pferdebegeisterte kommen hier auf ihre Kosten, indem sie über einen Fußweg die mittelalterlichen Orten Sant’Angelo in Colle und Castelnuovo dell’Abate bequem erreichen.