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Produttori Barbaresco

Produttori del Barbaresco – Der Wahnsinnserfolg einer Genossenschaft

Die Produttori del Barbaresco ist nicht irgendeine Weingenossenschaft, die gute Weine macht – die Produttori del Barbaresco ist fraglos eine der besten, wenn nicht sogar die beste Kooperative Italiens! Ihre Geschichte beginnt offiziell 1894 als kein Geringerer als der Direktor der berühmten Weinschule von Alba sie aus der Taufe hob. Seitdem ist viel passiert, doch die Qualität der genossenschaftlichen Weine hat es keinen Abbruch getan. Das liegt sowohl an ihren herausragenden "Cru"-Lagen als auch an dem von Anfang an hoch angesetzten Qualitätsstandard, den alle an der Genossenschaft beteiligten Winzer zu erfüllen haben. 

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Vinifiziert werden nur zwei Sorten, Barbaresco und Nebbiolo Langhe, dieser aber so herausragend, dass namenhafte Weinkritiker regelmäßig die genossenschaftlichen Weine zwischen 94 und 96+ Punkten bewerten. Dabei bleibt die Weingenossenschaft ihrer mittlerweile über 100-jährigen, wenn auch zwischendurch unterbrochenen, Tradition verpflichtet. Sie ist in all der Zeit keinen Deut "altbacken" geblieben. Das Portfolio der Cantina der Produttori del Barbaresco zeigt die ganze Vielfalt ihres Könnens als auch die Vielfalt des Terroirs der Barbaresco-Appellation. Komplexe, überraschende Gaumennuancen eingepackt in einer Fülle unterschiedlicher Aromarichtungen, dabei erstaunlich langlebig und entfaltungsfreudig. Erstaunlich sind auch die stabilen Preise – kaum irgendwo anders bekommt man so viel Echtheit, Qualität und Genuss aus den Nebbiolo-Trauben zu so kleinen Preisen!

An die 60 Winzerfamilien sorgen für Nebbiolo-Schätze

Mittlerweile sind es je nachdem zwischen 50 und 63 Winzerfamilien, die sich an der Kooperative Produttori del Barbaresco beteiligen. Insgesamt bewirtschaften sie circa 110 Hektar Weinberge und das macht an die 20 % der Gesamtfläche im DOCG Barbaresco aus, das im Piemont, dem Nordwesten Italiens, liegt. Unter den bewirtschafteten Weinflächen finden sich jene herausragende Lagen, die als Crus bewertet werden, namentlich: Asili, Rabajà, Rio Sordo, Ovello, Montestefano, Pajé, Muncagota, Montefico und Pora. Es spricht für sich, dass 30 % der jährlich hier produzierten Flaschen Riserva-Weine sind – natürlich nur in den besten Jahren. Angebaut wird ausschließlich die Nebbiolo-Traube aus der die Kooperative die Nebbiolo Langhe, Barbaresco und an die neun Cru-Barbaresco-Riservas vinifiziert. Die Weingenossenschaft gibt den Weinbauern volle Kontrolle über ihre Weinberge, die entsprechend der Familientradition bestellt werden. Allerdings müssen strenge Qualitätsauflagen und ein für alle verbindliches Reglement befolgt werden, was auch penibel überprüft wird. Die Winzer der Kooperative sind sich dessen vollauf bewusst, dass nur die höchsten Qualitätsansprüche die Weine der Genossenschaft auf hohem Niveau halten und dadurch konkurrenzfähig machen – und damit auch ihre Zukunft sichern.  

Die Weinberge der Kooperative liegen in den Zentren des Barbaresco-Gebiets. An erster Stelle ist dabei der namensgebende Hauptort Barbaresco zu nennen, in dem sich der Weinkeller und Büroräume der Kooperative befinden, gefolgt von Neive, San Rocco und Treiso. Die hiesigen Böden können stark voneinander abweichen. Lehmige Böden wechseln sich ab mit feineren Sandlagen und kalkreichem Gestein. Entsprechend der jeweiligen Lage führt dieser Umstand zu unterschiedlichen Nebbiolo-Trauben und entsprechend spannenden Cru-Weinen. Das Land ist gemäßigt hügelig, die Weinberge der Genossenschaft liegen zwischen 200 und 400 m. ü. M. und haben eine gute Ausrichtung zur Sonne. Die Sommer sind hier heiß und sehr trocken, die übrigen Jahreszeiten, vor allem der Winter und Frühling, in jeder Hinsicht moderat, so dass die Reben ausreichend Feuchtigkeit und gesunde Temperaturunterschiede erfahren.

Die Weinproduktion der Produttori del Barbaresco folgt strikt der klassischen Weinbereitung von Nebbiolo-Weinen, so wie sie von ihrem Ur-Gründer und Leiter der Weinschule in Alba im ausgehenden 19. Jahrhundert aufgestellt wurde. Natürlich kommt die Cantine im Laufe der über 100 Jahre, die seitdem vergangen sind, nicht ohne Modernisierungen aus, doch sie sind immer umsichtig und wohldosiert eingesetzt worden. Sie dienen ausschließlich der Sicherung oder Optimierung der bestehenden Qualitätsrichtlinie – nicht der Produktionsmenge. Zum modernen Surplus gehören die Edelstahltanks, in denen die erste Gärung temperaturgesteuert, allerdings bei moderaten 30 Grad Celsius, vorgenommen wird. Zwei- bis dreimal am Tag wird umgepumpt, damit die Extraktion aus den Traubenschalen optimal ablaufen kann. Danach übernehmen die traditionellen großen Botti. Bezeichnend für die Vinifizierung der Cantina sind die langen Maischestandzeiten von bis zu 28 Tagen und die bis zu 36-monatige Reifung, auf die sich noch weitere Monate in der Flasche anschließen. Das ergibt langlebige, elegante Barbaresco-Weine mit ausgewogenen, weichen Tanninen, die gleichwohl keine schnellen Modeweine, sondern klare Terroir- und Traditionsweine sind. 

Jede Flasche, die die Cantina verlässt, ist nummeriert und weist sowohl die Lage der Trauben als auch den jeweiligen Weinbauer aus. Als Höchstmarke für die Gesamtproduktion sind 550.000 Flaschen jährlich festgelegt. Darauf entfallen: Barbaresco 40 %, Riserva 35 % und Nebbiolo Langhe 25 %. Seit 2007 werden die Weine der Produttori del Barbaresco offiziell als "Menzioni Geografiche Aggiuntive" ("Zusätzliche Regionale Erwähnung") ausgewiesen. 

Traditionsreiche Kooperative und die Geburt des Barbaresco-Weins

Die Produttori del Barbaresco kann sich rühmen, in ihren Anfängen aus der Feder des Direktors der berühmten Weinschule von Alba (Regia Scuola Enologica di Alba), Domizio Cavazza, zu stammen. Er hob die Ur-Kooperative im Jahr 1894 aus der Taufe und stellte die wichtigsten Weichen für ihre Zukunft auf. Da er selbst in Barbaresco wohnte, dort im Besitz eines Schlosses und angrenzenden Bauernhofes war, war er bestens mit der Qualität des Terroirs, den regionalen Trauben und der hiesigen Weine vertraut. Domizio Cavazza war darüber hinaus von dem nicht ausgeschöpften Potential der Nebbiolo-Trauben überzeugt und begann Weinbauern für seine, für die damaligen Verhältnisse modernen, Vinifizierungsvorstellungen zu gewinnen. 

Neun waren es am Anfang, die dem Padrone in das neue Barbaresco-Zeitalter folgten und die "Cantine Sociali di Barbaresco" zur "Herstellung von Genuss- und Speiseweinen" mitgründeten. Die Vinifizierung fand im Keller des Schlosses von Domizio Cavazza und unter seine Aufsicht statt. Zwar war die besondere Qualität der Nebbiolos aus Barbaresco zumindest regional durchaus bekannt, Cavazza brachte die Nebbiolo-Weine zur Vollendung, indem er bewusst auf die Verfeinerung ihres Charakters setzte. Mehr noch, er war der erste, der seinen aus regionalen Nebbiolo-Trauben hergestellten Weinen den Namen "Barbaresco" gab und entsprechend auf den Etiketten vermarktete. Das war die (inoffizielle) Geburt des heutigen weltbekannten Barbaresco-Weins. Nach seinem Tod 1913 wurde die Genossenschaft noch bis in die 1920er Jahre weiterbetrieben, aber aufgrund zunehmender Probleme – Reblausplage, Falscher Mehltau, Neuausrichtung der Weinbauern auf Weizenproduktion, faschistische Reglementierungen – in den 1930er Jahren geschlossen. 

Es mussten erst der Zweite Weltkrieg überstanden und die Nachkriegsjahre gemeistert werden, bis schließlich 1958 der Priester von Barbaresco, Don Fiorino Marengo, die Idee Domizio Cavazzas wieder aufgriff. Zusammen mit 19 Weinbauern gründete er die "Produttori del Barbaresco", um die "Qualifizierung und Garantie von Barbaresco" aufrechtzuerhalten und das regionale Weinprodukt unverfälscht zu produzieren. In den ersten drei Jahren wurde der Wein im Keller der Kirche, der Don Fiorino als Pfarrer vorstand, produziert. 1961 wurde schließlich der eigentliche Weinkeller gegenüber der Pfarrkirche errichtet, wo er noch heute in Benutzung ist. 

Der Erfolg, der Don Fiorino beschert war, machte es möglich, die Weingenossenschaft zu vergrößern. Einsichtig des erfolgreichen Programms der Kooperative und ihrer Konkurrenzlosigkeit was ihre hohe Weinqualität anbetraf, traten immer mehr Weinbauern der Vereinigung bei. In die Fußstapfen von Cavazza und Don Fiorino traten in unserer Zeit Aldo Vacca als leitender Direktor und Gianni Testa als Hauptönologe ein. 

Puristik im Portfolio der Weingenossenschaft von Italiens besten Kooperativ-Barbarescos

Die Kooperative vinifiziert ausschließlich Barbaresco DOCG und Nebbiolo Langhe DOC, allerdings beinhaltet ihr Portfolio neun unterschiedliche Einzellagen-Weine, die dem heterogenen Terroir auf wunderbare Weise Rechnung tragen. Die Genossenschaft produziert diese hochklassigen Auslesen aus den ganz besonderen Weinjahren seit 1967. Namentlich sind es: Barbaresco DOCG Riserva Asili, Riserva Montefico, Riserva Montestefano, Riserva Muncagota, Riserva Ovello, Riserva Pajè, Riserva Pora, Riserva Rabajà, Riserva Rio Sordo. 

Der Barbaresco DOCG der Kooperative ist ein Klassiker der Region, voller Struktur und komplexer Nuance. Jeder Lagenwein spricht die Sprache seiner speziellen Reben, die das jeweilige Terroir unverfälscht wiedergeben. Mal dominieren die Nase Düfte nach Leder, Kräutern oder Tabak – mal sind es beerige Komponenten, feines Holz und knackige Kirschen. Der Gaumen umschmeicheln feine Tannine, die an eine lebendige Säure gebunden sind, so dass ihre Präsenz nicht in Dominanz umschlägt. Die Weine der Produttori del Barbaresco sind für ein langes Leben gemacht – doch sie überraschen auch in ihrer Jugend mit ihrer frischer Trinkigkeit! Hier ist jeder Penni der Ausgabe wert, zumal das Preis-Leistungs-Verhältnis geradezu unschlagbar ist. 

 

Produttori del Barbaresco

Gründungsjahr: 1894, Neugründung 1958
Eigentümer: Weingenossenschaft Produttori del Barbaresco
Önologe: Gianni Testa
Jahresproduktion: Höchstmarke 550.000 Flaschen
Rebfläche: ca. 110 Hektar in konventionellem Anbau

Notabene: Schon alleine um in einer Kirche (der Verköstigungsraum) Weine zu probieren, lohnt sich der persönliche Ausflug zu der Weingenossenschaft! Im pittoresken Barbaresco wandeln Sie auf den Spuren der Weingeschichte und dazu gehören das Schloss und die Kirche wesentlich dazu. À propos, die Kooperative produziert auch Hochprozentiges, den Grappa di Barbaresco, der in Italien ehemals "il distillato dei poveri", der "Geist der Armen", hieß. Das ist schon lange her… Seien Sie nicht zu enttäuscht, wenn es bei der Degustation nur zwei der Cru-Weine zu kosten bekommen. Auf Voranmeldung gibt es mehr, wenngleich damit aber der Preis der Probe steigt. Ein anderes Highlight von Barbaresco liegt Tür an Tür der Cantina und ist das hochaufragende "Torre". Dieses außergewöhnliche, historisch interessante Gebäude beherbergt ein Museum bzw. ein Atelier, ein Bistrot und natürlich regionale Weine! Weintouren sind im Voraus online zu buchen. Seien sie sich dessen bewusst: Der Torre und die dazugehörige Burg waren im Besitz einer der wichtigsten Adelsfamilien Italiens, der Viscontis, denen auch der berühmte Regisseur Luchino Visconti entstammte. Auch der Urgründer der Weingenossenschaft, Domizio Cavazza, war ehemals im Besitz des Torres, wo Sie jetzt die Weine seiner ehemaligen Genossenschaft kosten können.